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Sag mir, wie du sprichst, und ich sage dir, wer du bist

Die Sprache ist wie das Aussehen oder die Gestik eine wichtige Komponente, um die Figur lebendig darzustellen. Genauso wie man hinter einem maßgeschneiderten Business-Anzug oder hinter einer speckigen Haartolle, hinter einer stolzen Haltung (trotz Pfeil in der Brust ) oder nervösem Fingerkneten den Charakter und sogar (soziale) Herkunft erkennen kann, vermittelt die Ausdrucksweise dieselben Informationen.

Es macht einen Unterschied, ob jemand »Boah ey!« oder »Mit Verlaub!« sagt. Es macht auch einen Unterschied, ob jemand herumdruckst und schließlich ein »E-entschuldigung …« hervorstößt, nebenher »‘tschuldige« murmelt oder ein »Och, hat das wehgetan? Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Schätzchen« heuchelt.

Wenn ihr auf die Sprache achtet, verleiht ihr euren Figuren nicht nur Leben, Ihr könnt damit auch Inquit-Formeln oder beschreibende Gestik und Mimik einsparen. Zudem fällt es dem Leser einfacher, eure Figuren voneinander zu unterscheiden. In den obigen Beispielen ist es nicht nötig, ein erklärendes »hervorstoßen«, »murmeln« oder »heucheln« hinzuschreiben.

 

Übung:

Schreibt einen Dialog (Profis versuchen es mit mehr als zwei Personen), aber benutzt nur die Figurenrede, ohne deren Namen zu nennen und ohne Inquit-Formeln und Erzähltext zu benutzen. Versucht, allein durch die wörtliche Rede die Mimik und Gestik, die Lautstärke und den Ton rüberzubringen. Schafft ihr es, dass der Leser die Figuren voneinander unterscheiden kann?

 

Tipp

Diese Faktoren könntet ihr einbeziehen:

  • Alter,
  • Geschlecht,
  • Dialekt,
    Regiolekt (regionale Umgangssprache),
    Soziolekt (Jargon einer gesellschaftlichen Gruppe),
    Funktiolekt (Sprache eines Kommunikationsbereichs wie Werbesprache, Pressesprache, Behördensprache),
    Idiolekt (persönlicher Wortschatz und Redeweise).

 

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